Innovation aus Tradition: Die Stöhr Logistik feiert 60-jähriges Jubiläum

Mit einem großen Mitarbeiter-Familienfest feiert die Stöhr Logistik am Standort Rottenacker dieses Wochenende ihr 60-jähriges Jubiläum. Ein Fest als kleiner Dank an die Menschen, die sich seit 60 Jahren für das familiengeführte Unternehmen engagieren und es zu dem gemacht haben und machen, was es heute ist.
Grund auch für einen kleinen Blick in die Firmenchronik, Zeit um über Werte, Traditionen und „Selbstverständlichkeiten“, aktuelle Projekte und Zukunftsthemen zu sprechen.
Dass das Unternehmen ihr Jubiläum zuallererst mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern feiert, ist kein Zufall. Vielmehr ist es ein Ausdruck der Dankbarkeit für jahrzehntelange Treue und Verbundenheit, Einsatzfreude und Leidenschaft. Erwin Stöhr, der das Unternehmen seit 1999 leitet, bringt es auf einen ganz einfachen Nenner: „Du bist nichts ohne deine Mitarbeiter. Alleine wuppst du 60 Jahre nicht.“
In all den Jahren hat ihn das Engagement der Belegschaft beeindruckt. und das hat sich bis heute nicht geändert.
Dabei ist es eine stetige Herausforderung und gehört zu einem gesunden Wachstum, dass die Strukturen in der Verwaltung angepasst und nachgezogen werden. Schließlich ist man der Konkurrenz am liebsten immer eine Nasenlänge voraus. Und das geht nun mal nicht ohne Investitionen in neueste Informationstechnologie, Lagerlogistik, Fahrzeuge und qualifiziertes Personal.
Schon Karl Stöhr, der 1962 das Fuhr- und Transportunternehmen in Munderkingen gegründet hat, hat früh in moderne Technik wie einen LKW mit hydraulischem Ladekran und eine erste eigene LKW-Tankstelle investiert. Als er 1971 mit nur 37 Jahren tödlich verunglückte, übernahm Anna Stöhr die Geschäftsleitung. Sie erwarb 1985 eine Lizenz für den Fernverkehr und setzte 1986 mit dem Neubau eines Betriebshofes auf einem 8.000 qm großen Firmengelände in Munderkingen wichtige Meilensteine.
Erwin Stöhr trat 1990 in das elterliche Unternehmen ein. 1996 wurde ein neues Bürogebäude in Munderkingen bezogen und bereits 1997 erfolgte eine erste Zertifizierung nach DIN ISO 9001. 1999 übernahm er die Geschäftsleitung 2003 wurde das Portfolio um die Lagerlogistik erweitert. 2008 wurde ein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen und der Firmensitz nach Rottenacker verlegt. 2017 wurde die Danner Logistik GmbH in Ingoldingen übernommen und wird als Zweigniederlassung betrieben. Mit der aktuell im Bau befindlicher Multi-User Logistikhalle erhöht sich die Lagerfläche mit Palettenregalen, Hochregalen, Blocklagern, einem Schwergutlager mit Krananlage und Freilagerflächen auf rund 70.000 Quadratmeter.
Der Fuhrpark besteht zurzeit aus 170 LKW und, auf den Standorten in Rottenacker, Ingoldingen, Hettstadt und Biberach sind rund 360 Mitarbeiter und Auszubildende beschäftigt.
Als kompetenter Logistikpartner der Kunden vor Ort kann Stöhr die komplette Inhouselogistik, von der Warenannahme über die Bestandsführung, Lagerung, Disposition bis hin zur Erstellung der Versandpapiere übernehmen. Teile aus der Produktion werden direkt an der Rampe abgeholt, bei Stöhr gelagert und von dort abgerufen. Für andere Kunden wird Produktionsware in den eigenen Lagerhallen eingelagert, kommissioniert und Just-In-Time an die Produktionsstätten der Kunden angeliefert.
Stöhr ist gefragter Logistikpartner in den Bereichen Metall oder Kunststoff, Baustoffe, Automotive, Holz, Stahl und Konsumgüter.
Neue Technologien werden bei Stöhr traditionell stets als Chancen für die Zukunft verstanden. „Dass wir in Bereichen Digitalisierung, bei Antriebstechnologien und erneuerbaren Energien Vorreiter sein, Prozesse vereinfachen und nachhaltig unterwegs sein wollen, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Innovationen testen wir vorbehaltlos und übernehmen geeignete Lösungen zur Realisierung der hohen Anforderungen unserer Kunden“ so Erwin Stöhr. Schon 2008 wurde beispielsweise jeder LKW mit einem Telematiksystem ausgestattet und jeder Fahrer erhält seither seine Aufträge digital aus dem Speditionsprogramm auf seinen Bildschirm.
Momentan erfolgt sukzessive die Umstellung auf Tablets, was wiederum neue Horizonte eröffnet. Die Erstellung von elektronischen Lieferscheinen und Fotodokumentationen der angelieferten Ware, das Abscannen von Lieferscheinen bis hin zur Implementierung einer E-Learning-Plattform, wird so ermöglicht. 90 Prozent der Aufträge erhält Stöhr bereits elektronisch, Schnittstellen in sämtliche Warenwirtschaftssysteme müssen daher einfach funktionieren. Auch der Bereich KI (Künstliche Intelligenz) hält bereits Einzug. Künftig werden hiermit die per E-Mail übermittelten Auftragsformulare verschiedener Kunden vollautomatisch erkannt und in das Speditionssystem übernommen. Die Auftragserfassung wird so digitalisiert und Fehlerquellen eliminiert.
Ein zukunftsorientiertes Familienunternehmen wie Stöhr denkt und handelt stets in Generationen. Aus diesem Denken heraus fühlt man sich auch dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. Bereits heute ist man mit dem Strom aus den bestehenden Photovoltaikflächen zu 50 % autark und vom Dach der neuen Halle werden ab 2023 weitere 1,3 Megawatt Strom beigesteuert. Sämtliche LKW sind mit neuester Antriebstechnik des Euro-6-Standards ausgestattet, zwei Gasfahrzeuge und Lang-LKW mit längerer Ladefläche sind auf den Straßen unterwegs. Alle Fahrzeuge werden in der hauseigenen Waschanlage mit Regenwasseraufbereitung gewaschen.
Die Zukunft sieht Stöhr Strom als Lösung für regionale Transporte im Shuttleverkehr. Tagsüber soll dann die über Photovoltaik erzeugte Energie in einen Speicher fließen und nachts „getankt“ werden. Für den Fernverkehr und den Antrieb mit Brennstoffzellen ist es das Ziel ein Teil des eigenen Wasserstoffes ebenfalls mittels Photovoltaik selbst zu erzeugen, um so auch in Zukunft so autark und umweltfreundlich wie möglich agieren zu können.